Radeln auf historischer Bahntrasse

Wo bis 1945 eine Kleinbahn Güter wie Kartoffeln, Getreide, Rüben, Obst, Gemüse oder Holz Richtung Stettin transportierte, sollen bald Fahrradfahrer auf der historischen Bahntrasse grenzenlos unterwegs sein können. Bürgermeister und Regionalmanager Mirko Ehmke hat sich für diesen grenzüberschreitenden Fahrradweg auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Casekow in der Uckermark bis an die Stadtgrenze von Stettin stark gemacht. In einem neugebauten Backsteinhäuschen, das Radfahrern als Rastplatz dienen soll, breitet er die Pläne aus und erklärt:
. „Damit wird unsere Region an das gut ausgebaute Fahrradnetz rund um Stettin angeschlossen.“

Als Grenzer im Westen und im Osten

Siegfried Kapp hat 26 Jahre bei den Grenztruppen der DDR gedient – von 1964 bis 1982 bei den Grenztruppen West an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und von 1982 bis 1990 bei den Grenztruppen Ost an der Grenze der DDR zu Polen. „An der Westgrenze gab es Grenzsicherung, hier im Osten Grenzüberwachung“, erklärt der 79-Jährige im Deutsch-Polnischen Grenzmuseum im Schloss Penkun in Mecklenburg-Vorpommern.

Grenzräume im Vergleich

Border Studies ist eine eher junge Wissenschaft. Das multidisziplinäre Forschungsgebiet befasst sich mit den sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten von Grenzen und Grenzregionen. Florian Weber und Georg Wenzelburger sind Professoren an der Universität des Saarlandes und forschen zu Grenzen und Grenzregionen unter anderem an der deutsch-französischen und an der deutsch-polnischen Grenze.

Border Studies ist eine eher junge Wissenschaft. Das multidisziplinäre Forschungsgebiet befasst sich mit den sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten von Grenzen und Grenzregionen. Florian Weber (links) und Georg Wenzelburger sind Professoren an der Universität des Saarlandes und forschen zu Grenzen und Grenzregionen unter anderem an der deutsch-französischen und an der deutsch-polnischen Grenze.

Die Schlossherrin und die Wundertüte

Birgit Glowik ist fast eine Schlossherrin. Seit über 15 Jahren kümmert sie sich um Schloss Penkun, ein Pommerscher Landsitz umgeben von Seen in einer malerischen Landschaft – tagtäglich und das ehrenamtlich. In dem Schloss, das der Stadt Penkun gehört, befindet sich über drei Etagen in 44 Zimmern ein Museum. „Lassen Sie sich überraschen“, sagt die Schlossherrin und Museumsleiterin bevor sie ihre Besucher auf den Rundgang schickt. „Es ist wie eine Wundertüte.“

Auf Spurensuche im Tal der Liebe

Aus einer Liebesgeschichte wurde das ‚Tal der Liebe‘. Anna von Humbert empfing 1850 ihren Mann, der als Politiker länger abwesend war, in dem von ihr gestalteten Landschaftspark mit dem Transparent: „Herzlich willkommen im Tal, das die Liebe geschaffen hat“. Anna und ihre Nachfahren erweiterten den Landschaftspark an den Oderhängen auf polnischer Seite gegenüber von Schwedt kontinuierlich. Das ‚Tal der Liebe‘ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zum beliebten Ausflugsziel für Touristen aus Stettin, Berlin und Schwedt.

Schwedt kann Wandel

Schwedt hat sich für ein großes Sommer-Musikfestival rausgeputzt. Überall sind Bühnen aufgebaut. Von der historischen Innenstadt ist nach 1945 nicht viel übriggeblieben. Moderne Wohnanlagen mit bunt bepflanzten Balkons stehen neben wiederaufgebauten Kirchen aus Backsteinen. Riesige Fassadengemälde bringen Farbe in die Stadt und sorgen für manche Illusion. Schwedt nennt sich Nationalparkstadt. Dieser beginnt direkt an der Stadtgrenze und erstreckt sich über 60 Kilometer entlang der Oder. Es sieht nicht danach aus, dass hier die Lichter ausgehen. „Schwedt: Platz für morgen.“ Damit wirbt die Stadt.

Liederlauschen im Oderbruch

Es ist heiß im Oderbruch. Während die Besucher und Besucherinnen des Festivals „Liederlauschen am Rand“ im Schatten abhängen, sind Christian Eckert und Lea Dittbrenner unentwegt auf dem Festival-Gelände unterwegs – zwischen Bühne und Backstage, zwischen Künstler*innen aus Polen und Deutschland, zwischen Gästen, Familie und Freunden, mit Handy und im Gespräch. Sie organisieren, koordinieren, wirken dabei entspannt und scheinen „Ihr“ Festival auch gleichzeitig zu genießen.

Lust auf Polnisch?

Sebastian Borchers tourt mit dem PolenMobil quer durch Deutschland, um bei Kindern und Jugendlichen Interesse und Neugier für Polen zu wecken. In Workshops, überwiegend an Schulen, begeistert er für die polnische Sprache und Kultur, vermittelt ganz nebenbei Landeskunde und polnische Geschichte, und diskutiert über Politik oder das deutsch-polnische Verhältnis. Das Polenmobil ist ein Projekt des Deutschen Polen-Institutes und der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, das 2015 aus der Taufe gehoben wurde.

Naturschutz als gesellschaftliches Engagement

Thomas Berg spricht Klartext. Als Pfarrer nicht nur auf der Kanzel, sondern auch im Naturschutz als Vorsitzender des Nationalparkvereins „Unteres Odertal“. Es ist der einzige Flussauennationalpark in Deutschland. Er ist etwa 60 Kilometer lang und zwei bis acht Kilometer breit und erstreckt sich entlang des Westufers der Oder in Richtung Stettin. Gemeinsam mit zwei Landschaftsschutzparks auf polnischer Seite bildet das Odertal ein riesiges grenzüberschreitendes Schutzgebiet.

Landwirtschaft im Einklang mit der Natur

Ludolf von Maltzan bewirtschaftet in Brodowin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nord-östlich von Berlin auf 2300 Hektar den größten Demeter-Betrieb Deutschlands. Er könnte sich Großgrundbesitzer nennen. Doch das liegt ihm fern. Zu groß ist die Demut vor der Geschichte des Betriebes, der großen unternehmerischen Verantwortung, dem Respekt gegenüber Mitarbeitenden, Tieren und Pflanzen. „Wir zeigen, dass Landwirtschaft und Naturschutz, Nahrungsmittelproduktion und Artenschutz zu vereinbaren sind.“

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