„Wir haben den Nazis das Bier weggekauft“

Dr. Michael Schlitt redet nicht gerne über sich selbst. Er erzählt begeistert von den engagierten Menschen und der starken Zivilgesellschaft in Ostritz, eine Kleinstadt in Sachsen zwischen Zittau und Görlitz. Der 65-Jährige leitet seit 27 Jahren die Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der gleichnamigen barocken Klosteranlage direkt an der Neiße.

Drei Länder – ein Film

Elf Jugendliche aus Polen, Tschechien und Deutschland arbeiten konzentriert an ihrem Film „Always Connected“. In wenigen Stunden ist Premiere und der Streifen wird im Rahmen des Neiße-Filmfestivals erstmals in der Öffentlichkeit auf der großen Leinwand gezeigt. Die Nervosität steigt, die letzten Arbeiten müssen noch erledigt werden.

Persönlicher Kulturbeutel statt nationaler Identität

Michaela Herlingová bezeichnet sich als Europäerin. Sie wohnt im Dreiländereck Polen-Tschechien-Deutschland. Geboren und aufgewachsen ist sie in Nordböhmen nahe der Grenze zu Polen und Deutschland. Seit bald 20 Jahren lebt sie in Zittau. Ihr Mann stammt aus Chemnitz. „Ich denke nicht in Nationalstaaten“, so die 39-Jährige in einem Gespräch am Dreiländereck am Neißeufer.

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