Seit 30 Jahren lebe ich als freie Journalistin mit meiner Familie in Helmstedt unweit der ehemaligen innerdeutschen Grenze. 30 Jahre nach Grenzöffnung wurde ich zur Grenzgängerin und ging die komplette ehemalige innerdeutsche Grenze (1393 Kilometer) zu Fuß vom Dreiländereck bei Hof bis zum Ostseestrand auf dem Priwall. Über 40 Jahre lang war diese innerdeutsche Grenze Teil des sogenannten Eisernen Vorhangs vom hohen Norden Europas bis zum Schwarzen Meer.
Dieser Todesstreifen mitten in Deutschland hat sich mittlerweile zu einer Lebenslinie entwickelt. Unter der Bezeichnung Grünes Band ist es ein gesamtdeutsches Naturschutzprojekt über die Grenzen der Bundesländer hinweg.
Das Grüne Band wurde zum Symbol des friedlichen Zusammenwachsens von Deutschland und Europa nach Mauerfall und Wiedervereinigung. Während meiner journalistischen Wanderung in 63 Tagesetappen führte ich über 100 Interviews mit Menschen, die dort leben, arbeiten und sich engagieren. Die Texte veröffentlichte ich auf einem Blog und in dem Buch „Grenzenlos – Begegnungen am Grünen Band.
In diesem Sommer werde ich wieder als Grenzgängerin unterwegs sein – an der Deutsch-Polnischen Grenze bzw. an der Oder-Neiße-Grenze. Mit diesem Projekt verbinde ich erneut mein Interesse an Menschen, meine journalistische Arbeit und meine Leidenschaft, klimaneutral mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.